Kapitel 39
Kapitel 39
Was für ein Zufall. Der Gesichtsausdruck von Caleb verriet Alina, dass er ihren letzten Satz gehört hatte, den er nicht gehört haben sollte, also wurde sie ein wenig ängstlich. Doch das war Alina jetzt nicht mehr so wichtig, denn es wäre doch ziemlich gut, wenn Caleb sie deswegen für einen bösen Menschen halten und dann sich sofort von ihr scheiden lassen würde. „Was versuchst du da wieder zu manipulieren?“ Der Ton von Caleb war sehr unfreundlich. Alina: „Das hast du doch gehört, oder?“ „Alina, vor drei Jahren war ich derjenige, der dir Unrecht getan habe, aber Emma hat nichts damit zu tun!“ Als Alina das wütende Gesicht von Caleb sah, wurde sie noch wütender und schrie zurück: „Sie hat so viele Jahre in unserer Familie gelebt, also ist sie auch ein Mitglied der Familie Hughes. Und wenn sie ein Mitglied der Familie Hughes ist, dann hat das etwas mit mir zu tun!“ Emma hatte nichts damit zu tun? Wenn ein normaler Mensch jemandem half, würde er keine Gegenleistung von dieser Person verlangen, aber er wünschte sich auch bestimmt nicht, dass diese Person ihm in den Rücken fiel. Wenn Alina wirklich nichts mit Emma zu tun hätte, wäre sie gar nicht so verärgert über die ganzen Aktionen von Emma gewesen. Sie würde das dann nur so betrachten, als würde irgendeine Frau versuchen, sie zur Scheidung zu zwingen. Doch Emma hatte jahrelang bei Alinas Familie gelebt und Alinas Eltern hatten Emma wie ihr eigenes Kind behandelt, wie konnte Emma also jemandem nur so etwas antun, der sie geholfen hatte? Alina sah den verärgerten Gesichtsausdruck von Caleb, dann ging sie vor und sagte: „Was denn? Bist du hierhergekommen, um mich für das zu entschädigen, was sie getan hat? Damit sie und ich einen Schlussstrich ziehen können?“ „Wie viel Geld willst du haben?“, sagte Caleb mit einem tiefen und eiskalten Ton.
Categories Search…
Alina lachte und dachte sich: „Dieser Mann möchte immer alles nur mit Geld lösen.“ Alina holte tief Luft und sagte: „Für das, was sie in all den Jahren getan hat, kann man nicht mit Geld entschädigen. Weißt du eigentlich, wie sie es geschafft hat, auf die Universität zu kommen?“ This text is © NôvelDrama/.Org.
Caleb war sprachlos. „Sie hatte damals sehr schlechte Noten und Zoe konnte sich keine Nachhilfe für sie leisten, es war mein Vater, der ihr jeden Tag nach der Arbeit Nachhilfe gegeben hatte. Das ist etwas, das ihr nicht zurückzahlen könnt!“ „Und deswegen darfst du ihr einfach alles wegnehmen, was ihr gehört? Alina, weißt du, wie wichtig dieser Wettbewerb für sie ist?“ „Für mich ist dieser Wettbewerb doch auch wichtig!“ „Aber du kannst doch nicht den Teilnahmeplatz von ihr wegnehmen!“ Die beiden starrten sich gegenseitig an. So wie es aussah, hatte Caleb in den letzten drei Jahren noch nicht herausgefunden, was für ein Mensch Emma wirklich war. Alina freute sich darauf, dass Caleb Emma heiratete, denn dann würde er am eigenen Leib herausfinden, wie Emma einem zum Narren austricksen konnte. Das hatte er sich verdient. „Caleb, angesichts dessen, was ihr mir vor drei Jahren angetan habt, hätte sie sogar verdient, ruiniert zu werden, ganz zu schweigen davon, dass ich ihr jetzt den Teilnahmeplatz wegnehme!“ „Du willst also immer noch zum Wettbewerb gehen?“ Caleb sah sich den Raum voller Hochzeitskleider an und war in diesem Moment sehr angewidert. Alina: „Was meinst du?“
„Ich teile dir jetzt offiziell mit, dass du dir nicht die Mühe machen brauchst, dich auf den Wettbewerb vorzubereiten, denn das, was du gestohlen hast, gehört dir letztendlich nicht.“ Dann drehte Caleb sich um und ging. Bei dem Nachblicken auf Caleb spürte Alina eine noch nie dagewesene Kaltherzigkeit von ihm. „Erklär es mir, was du damit meinst!“ Alina lief ihm nach und packte ihm am Handgelenk. Caleb schüttelte sie direkt ab, weil er sich vor ihr ekelte. „Alina, du bist nicht nur übel, sondern hast auch noch einen ekelhaften Charakter!“ Alina verschlug die Sprache. Übel? Sollte dieses Wort nicht Emma beschreiben? Alina wusste natürlich, dass Caleb von der Sache von damals sprach, also sagte sie: „Also, dann lass dich von mir scheiden.“ Caleb ging noch keine zwei Schritte, da bemerkte er, wie Alina, die gerade sehr aufgeregt war, plötzlich ganz ruhig wurde. Eigentlich wollte Caleb direkt weggehen, aber als er die Gelassenheit in ihrem Ton hörte, runzelte er die Stirn und blickte zurück. Als ihre Blicke aufeinander trafen, konnte Caleb deutlich die Traurigkeit in Alinas Augen sehen. Diese Sache von damals war eigentlich gar nicht ihre Schuld gewesen … Obwohl Caleb immer gewusst hatte, dass Alina bei der Sache von damals nichts Falsches gemacht hatte, kam er sich trotzdem wie ein Narr vor, als sein Großvater ihn zwang, sie zu heiraten. „Von dir scheiden zu lassen? Damit du Andre wieder heiraten kannst? Alina, sehe ich etwa aus wie ein Idiot?“ „Verabscheust du mich doch nicht, dass ich dir die Hörner aufgesetzt habe? Warum lässt du dich dann nicht von mir scheiden und heiratest deine unschuldige Emma?“ „Da du mir bereits die Hörner aufgesetzt hast, dann denke nicht einmal daran, mir weiter die Hörner
aufzusetzen.“ Nachdem Caleb das gesagt hatte, wartete er nicht auf Alinas Antwort, sondern ging direkt weg. Und nachdem Alina gehört hatte, wie Caleb sie nach diesem Vorfall beurteilte, bekam sie ein schlechtes Gewissen. Lucy kam hinein und sah Alina besorgt an: „Fräulein Alina, geht es Ihnen gut?“ „Ja, mir geht es gut“, sagte Alina, doch innerlich litt sie sehr darunter. Niemand wusste, dass sie in all den Jahren am liebsten den unbekannten Mann töten würde, der sie in jener Nacht vergewaltigt hatte. Zwar waren bereits viele Jahre vergangen und sie hatte auch zwei Jahre lang psychologische Beratung gehabt, aber sie bekam ab und zu immer noch Albträume davon. Es war ein Albtraum, der sie seit vielen Jahren verfolgt hatte. Auch wenn die Familie Collins sie so sehr verabscheute, hatte sie sie nie mit dieser Sache angegriffen, und Caleb hatte das früher auch nie getan. Aber für seine Emma tat Caleb jetzt alles, was er konnte. Das Handy vibrierte und Alina blickte auf die Nummer, es war Stella. Sie nahm den Anruf an: „Stella?“ „Alina, wo bist du? Ich muss mit dir über etwas reden, lass uns treffen.“ Eine Stunde später, im Café des größten Einkaufszentrums in Ingford. Stella konnte ihre Freude nicht unterdrücken und sagte zu Alina: „Mein Boss hat gehört, dass Joslan Hughes an dem Wettbewerb in Oklens teilnehmen wird, deshalb hat er mich gebeten, nach Oklens zu fahren. Das bedeutet, dass ich live über dich berichten werde.“ Live berichten? Das gab es schon mal … Alina hatte aber nicht erwartet, dass es dieses Mal Stella das machen würde. Nachdem Stella das gesagt hatte, bemerkte sie, dass Alina überhaupt nicht glücklich aussehen schien, also fragte sie vorsichtig: „Was ist los, Alina?“ „Nichts. Also, bitte berichte mehr über meine gute Seite!“, sagte Alina mit einem leichten Lächeln.
Zwar versuchten Caleb und Emma abwechselnd, sie von der Teilnahme abzuhalten, aber sie würde sich niemals geschlagen geben! Es waren noch fünf Tage übrig, genug Zeit, um die Sache zu klären. „Ja, natürlich. Ich habe eigentlich Angst, dass ich mich nicht gut genug ausdrücken kann, wie hervorragend du bist. Übrigens, Emma wird auch daran teilnehmen, das weißt du, oder?“ Alina war ohnehin schon schlecht gelaunt, jetzt wurde ihr Gesicht noch grimmiger, nachdem sie den Namen „Emma“ gehört hatte! Nachdem Stella ein paar Minuten lang über Emma geschimpft hatte, kam sie zu dem Schluss: „Sie hat doch überhaupt nicht die Fähigkeit dafür und möchte noch auf internationale Bühne gehen?“ „Schon gut, Stella. Die, die die Fähigkeiten haben, werden den Wettbewerb gewinnen, die, die keine Fähigkeiten haben, werden nicht gewinnen können, selbst wenn sie daran teilnehmen würden.“ Das war richtig, was Alina sagte, und Stella stimmte auch nickend zu. „Stimmt, eine Person, die die Ehe anderer Leute kaputt macht und von einem Mann abhängt ist, wird sowieso keine Chance haben.“ Alina sagte nichts und dachte sich: „Dieser Mann, von dem Stella spricht, ist immer noch mein rechtmäßiger Ehemann, was für ein Pech! Und diese Emma versucht ja wirklich mit allem Mitteln, um Caleb dazu zu bringen, sich von mir scheiden zu lassen.“